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HAROLD COHEN
Harold Cohen (1928-2016) war ein international etablierter Maler, als er mit seinem Wechsel von London nach Kalifornien Ende der 1960er Jahre begann, sich mit Möglichkeiten des Computers in der Kunst zu beschäftigen. Auslöser war ein Lehrauftrag an der University of California in San Diego. Ab 1973 entwickelte er unter dem Namen AARON ein auf formalen Regeln basierendes System, das Schritt für Schritt über fast vier Jahrzehnte hin Zeichnungen und Malereien von wachsender Komplexität autonom erzeugen konnte. Ein System, von der Forschung zur “Künstlichen Intelligenz” gelobt, das Cohen schließlich aufgab, weil er es als eine Sackgasse empfand. Er kehrte zurück zum Algorithmischen, als er beobachtete, dass die Menschen seiner Malmaschine mehr Interesse entgegenbrachten als seinen Werken. Diese waren inzwischen menschliche Portraits geworden. – Cohens konzeptueller Ansatz unterscheidet sich deutlich von denen seiner Zeitgenossen wie Frieder Nake, Manfred Mohr oder auch Vera Molnar. Er vertrat eine einmalige Position in der Welt der berechneten Bilder. Vor seiner Wende zum Computer war er bereits auf der documenta 3 und der 33. Biennale Venedig vertreten gewesen. Zur documenta kehrte er mit Zeichenmaschine 1977 zurück. Ausstellungen in vielen wichtigen Museen und Galerien, wie z. B. Tate, London oder San Francisco MoMA.
Harold Cohen
1928 geboren in London
Diplom in Malerei, University of London, 1951
Abbey (Rome) Scholarship, 1951
Dozent in Kunstgeschichte, Camberwell School of Art, London, 1952-54
Dozent in Malerei, Slade School of Fine Art, London, 1961-65
Professur und Vorstand, Visual Arts Department, UC San Diego, 1969-71
Professur, Visual Arts Department, UC San Diego, 1971-1994
Gasthörer, Computer Science Department, (Artificial Intelligence Lab) Stanford University, 1973-75
Artist in Residence, Ontario Science Center, Sommer 1984
Direktor, Center for Research in Computing and the Arts, UC San Diego, 1992-1998
Preisträger ACM SIGGRAPH Distinguished Artist Award for Lifetime Achievement im Jahr 2014
2016 gestorben im April
AARON, DAM Berlin, 26. Januar – 16. März 2018
COMPUTER-GRAFIK 1984, DAM Berlin, 19. Januar – 17. März 2018