VUK COSIC
Als studierter Archäologe fand der Slowene Vuk Cosic (geboren 1966 in Belgrad) den Weg zur Kunst über das Internet in den frühen 1990er Jahren. Ihm wird die Prägung des Begriffs ‘Netart’ zugeschrieben und er gilt bis heute noch als einer der Pioniere dieser Epoche der (Medien)Kunst (und bezeichnet sich selber als ‘retired net artist’.)
International bekannt wurde er mit seiner Arbeit „Documenta done“, in der er die offizielle Website der DocumentaX kopierte und bis zum heutigen Zeitpunkt live archivierte. Auf der Biennale in Venedig von 2001 wurde er als Künstler des Slowenischen Pavillons eingeladen und nutzte die Gelegenheit dazu, andere Netartists einzuladen, um seine Arbeit im breiteren Kontext dieser Strömung zu präsentieren.
Mit „History Of Art For Airports“ schuf Cosic eine Serie an Piktogrammen in der Art wie man sie auf Toilettentüren findet, in diesem Fall auf Ikonen der Kunstgeschichte und Popkultur angewendet. So sind Meilensteine der Kunstgeschichte wie z.B. Warhols Campbell’s Soup oder auch JODIs flackernder Bildschirm unmittelbar erkennbar.
Sein Interesse an Bildsprache, Wahrnehmungsgewohnheiten sowie Medienarchäologie kommt auch in seinem umfangreichen ASCII-Art Zyklus zum Ausdruck. ASCII, was für den ‘American Standard Code for Information Interchange’ steht, ist ein standardisierter Zeichensatz, der mehr oder weniger die Zeichen auf einem Keyboard umfasst und grundlegend für die Dekodierungsleistung von Computern ist. Als ASCII-Art, zu dessen Bedeutung als ästhetischem Genre Cosic einen wesentlichen Teil beigetragen hat, versteht man diejenigen Bilder (bewegt oder still), bei denen die graphische Information durch Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen ersetzt wird. Cosic hat seit den 1990er Jahren neben einzelnen Bildern ganze ASCII-Filmausschnitte produziert, so z.B. Klassiker wie Star Trek oder Psycho, deren emblematische Bildsprache in unser kollektives Gedächtnis eingegangen ist und denen somit ihr Wiedererkennungseffekt durch die Verfremdung durch ASCII nicht genommen wird.
Sein Interesse an dieser Low-Tech Ästhetik beschreibt er wie folgt:
„[Meine] Arbeiten und Experimente mit ASCII …[sind] aus der Sicht der alltäglichen Hochtechnologie und all ihrer Konsequenzen sorgfältig auf ihre vollkommene Nutzlosigkeit ausgerichtet. Ich versuche in die Vergangenheit zu schauen und die Verbesserung einer marginalisierten und vergessenen Technologie fortzusetzen.” (in: Mark Tribe, Reena Jana: New Media Art, Köln: Taschen, 2006)
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Cosic auch Dozent, Autor, Kurator und Aktivist. Er war beteiligt an der Gründung der Syndicate- und Nettime-Listen sowie des Ljubljana Digital Media Labs. Seine Arbeiten wurden u.a. in der Kunsthalle Wien, dem ZKM Karlsruhe und dem Stedelijk Museum, Amsterdam ausgestellt.
Geboren am 31. Juli 1966 in Belgrad, Serbien
Studium an der Universität Belgrad, BA in Archäologie 1991
Mitbegründer von Nettime, Syndicate 7-11 und Ljubljana Digital Media Lab
AUSSTELLUNGEN
2015
AESTHETICA, DAM Gallery Berlin
2014
The Present and Presence, Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
2013
30th Biennial of Graphic Arts, Ljubljana, Slowenien
2012
Summer Splash, DAM GALLERY Berlin
The Present and Presence – Repetition 1, Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
The Present and Presence, Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
2011
October Salon 2011, October Salon, Belgrad, Serbien
2010
Nicht woher, sondern wohin … Open Space – Zentrum für Kunstprojekte, Wien, Österreich
DISOBEDIENCE … LMAKprojects, New York, USA
6th Triennial of Contemporary Art in Slovenia, Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
Videodrome Autocenter, Berlin
2009
28th Biennial of Graphic Arts, Ljubljana Biennial of Graphic Arts Ljubljana, Slowenien
Vuk Cosic: OUT OF CHARACTER Threshold artspace, Perth, Schottland
01 – Best of Digital Art, DAM GALLERY Berlin
2008
PRIMARY INGREDIENTS, Threshold artspace, Perth, Schottland
Holy Fire. Art of the Digital Age, iMAL Brüssel, Belgien
2006
Arteast Collection 2000+23 Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
under.ctrl Forum Stadtpark, Graz, Österreich
2005
Territories, Identities, Nets Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
Re:MODERN, Künstlerhaus Wien, Österreich
7 SINS – Ljubljana-Moscow, Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
2004
Art in Extended Spaces, Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
4th Triennale of Contemporary Slovene Art, Moderna Galerija Ljubljana, Slowenien
2003
games – computer games by artists hartware medien kunst verein, Dortmund
In den Schluchten des Balkan, Kunsthalle Fridericianum, Kassel
Boundless Border, National Museum of Contemporary Art, Bukarest, Rumänien
2002
Vuk Cosic – History of Art for the Intelligence Community, Neue Galerie, Graz, Österreich
2001
49. Biennale Venedig 2001, Biennale Venedig, Italien
1999
Net_Condition ZKM, Karlsruhe
1998
La Biennale de Montréal 1998, Biennale Montreal, Kanada
History of Art for the Airports, Tank, No. 1, London
1997
Biennale dei Giovani Artisti dell’Europa e del Mediterraneo, Turin, Italien
A Day in the Life of a Net.artist (Media in Media), Mestna galerija, Ljubljana, Slowenien
1996
Velodrome Online, Electronic Cafe International, Kopenhagen, Dänemark
1995
Le Coco Fruitwear (Urbanaria – Part Two), Ljubljana, Rijeka, Dubrovnik, Split, London, Turin
1994
Hollywood, Ljubljana Castle, Ljubljana, Slowenien
1992
Flat Jurij Krpan, Ljubljana, Slowenien
Galeria Juliet, Trieste, Italien
Total Egal, St. Lambrecht, Österreich
1991
Basta, Dubrovnik, Kroatien
AESTHETICA, DAM Berlin, 29. Mai – 1. August 2015
SUMMER SPLASH, DAM Berlin, 12. Mai – 14. Juli 2012
01 – BEST OF DIGITAL ART, DAM Berlin, 4. April – 23. Mai 2009