LONDON ART 13
1. – 3. MÄRZ 2013
Olympia Grand Hall
Stand: C2
ARAM BARTHOLL, EELCO BRAND, CASEY REAS
Ein zeitgemäßes Google-Portrait der Kate Middleton und ein Kunstwerk, welches erst auf dem Smartphone-Screen des Besuchers sichtbar wird.
Ganz Großbritannien ereiferte sich zu Beginn dieses Jahres, als in der National Portrait Gallery in London das erste offizielle Portrait von Kate Middleton präsentiert wurde. Kritiker bezeichneten das Ölgemälde des Glasgower Künstlers Paul Emsley als „ghostly“ und als „an aesthetic disaster“. Die Fans der beliebten Prinzengattin sind enttäuscht von dem ästhetischen Eindruck des Portraits. Doch nicht nur die künstlerische Qualität des Gemäldes erscheint vor dem Hintergrund unserer zeitgenössischen Mediengesellschaft antiquiert.
Aram Bartholl, deutscher Künstler und Grenzgänger zwischen virtueller und realer Welt, setzt nun mit seinem “Google Portrait” (2013) dem Verewigungswunsch der Aristokratie eine zeitgemäße Form des Portraits entgegen. Seine Zeichnung führt zu einer Google-Suchanfrage nach Kate Middleton. Der mit Kohle auf Papier gezeichnete QR-Code des Künstlers führt, mit dem Smartphone eingescannt, auf den entsprechenden Google-Link. Probieren Sie es aus!
Dass eine ästhetische Information nicht immer mit der Oberfläche eines Kunstwerkes zusammenfallen muss, zeigt auch das zweite Kunstwerk Aram Bartholls, das DAM GALLERY an diesem Wochenende neben Softwarearbeiten von Casey Reas (US) und 3-D Animationen von Eelco Brand (NL) auf der neuen Kunstmesse Art13 in London zeigt.
Die drei Wifi-Router des Kunstwerkes „Offline Monochrome“ (triptych, 2013) senden offline durch ein eigenes Netz Signale auf mobile Endgeräte, wie Smartphones, Tablets oder Laptops. Nachdem sich der Besucher mit dem jeweiligen Netzwerk der Router verbunden hat, erscheint in seinem Browser jeweils eine monochrome Farbe. Die Kunst zieht sich hier aus dem Ausstellungsraum auf den privaten Screen der Besucher zurück.
Am Stand von DAM GALLERY hängt des Weiteren ein Screen mit der Software „Signal to Noise“ (2012) des US-Amerikaners Casey Reas. Den live im Ausstellungsraum durch ein Softwareprogramm generierten Bildern liegt eine ‘Collagen-Maschine’ zugrunde, die Fernsehsignale als Rohmaterial verwendet. Ähnlich wie eine Collage im frühen 20. Jahrhundert aus den Medien der damaligen Zeit zusammengefügt wurde, bricht und verzerrt „Signal to Noise“ die Fernsehsignale und wandelt sie in neu formatierte Datenstrukturen um.
Zuguterletzt sind zwei 3-D Animationen des niederländischen Künstlers Eelco Brand zu sehen, in denen der Künstler den Nachahmungs- und Schöpfungswillen in der bildenden Kunst in ironischer Weise aufnimmt und in kurzen Filmclips eine realistisch animierte Naturszenerie in eine surreal anmutende Bewegung verkehrt. Die Natur entzieht sich der Kontrolle des Menschen und schlägt im Bild zurück.
Weitere Informationen zur Art13 London: artfairslondon.com