REMOTE CONTROL
Hiromasa Fukaji, JP, David Guerrero, US, Jessica In, UK, Carl Lostritto, US, Manuel Tozzi, AU
GRUPPENAUSSTELLUNG 9. September – 29. Oktober 2022
Eröffnung am Freitag, den 9. September 2022 von 19 – 21 Uhr.
Manuel Tozzi wird anwesend sein.
19:30 Uhr Einführung in die Ausstellung durch den Kurator Jan-Philipp Frühsorge
Gleichzeitig eröffnet unsere Nachbar Galerie Conrads die Ausstellung UMBRA mit Natascha Schmitten.
REMOTE CONTROL versammelt 5 künstlerische Positionen aus den USA, UK, Japan und Österreich, die im Bereich der generativen Kunst arbeiten. Die Praxis dieser KünstlerInnen – einerseits digital in der Konzeption und andererseits – in Form von Plotterzeichnungen analog, ist im Resultat geprägt von einem multidisziplinären Ansatz, der beispielsweise Musik, Architektur, Video und andere Medien einschliesst.
Jessica In (UK) Architektin, Designerin und Programmiererin.
Für die Serie „Neural Piranesi“ hat sie das komplette graphische Oeuvre Piranesis ( ca. 1000 Architekturdarstellungen) durch eine AI- Analysesoftware interpretieren lassen und auf diesem Weg neue Kompositionen generiert, die die fantastische Formensprache der ursprünglichen Capriccios aufgreifen und konzeptionell weiterführen.
In ihren „Penrose Tile Drawings“ greift sie auf Ideen des Mathematikers Roger Penrose zurück, der in den 1970er Jahren Wege suchte Pattern zu entwickeln, die sich in unendlicher Manier entfalten und dabei nie wiederholen.
David Guerrero (US) Künstler, Musiker und Programmierer schafft Plotterzeichnungen, die in ihrer Ästhetik überraschenderweise eher an manuell-analoge Kohlezeichnungen erinnern. Die Präzision der digitalen Maschine wird hier konterkariert und der zeichnerische Prozess vereint gestische Spuren mit der Klarheit einer programmierten Form.
Carl Lostritto (US) Professor am College of Architecture and Design , in Knoxville, Tennessee. In seinem Prozess der Strukturfindung spielen „natürliche Systeme“ oft eine Rolle. Die den Zeichnungen zugrunde liegenden Algorythmen orientieren sich an diesen Prozesse des Wachsen, Verzweigens und der Clusterbildung, ohne sie einfach zu illustrieren.
Manuel Tozzi (AU) spielt in seinen Arbeiten mit der schlichten Bitmap Ästhetik von Computerprogrammen der 1980er Jahre. In diesem retrospektiven Blick auf eine vergangene Technikepoche liegt das Wissen, dass jedes dieser Bilder in ihrer scheinbaren Naivität auch von den ungeheuren Veränderungen erzählt, die in ihrer Folge stattfanden.
Hiromasa Fukaji (JP) wählt natürliche Phänomene zur Ausgangsmaterial seiner Plotter drawings. Die präzise Beobachtung dieser in der Natur verankerten Prozesse scheinen zu komplex zu sein, um sie in Algorythmen übersetzen zu können. Doch gelingt es Fukaji Oberflächen von Wasser, Holz oder Gestein zu schaffen, die Natur nicht wiederholen, aber etwas von der elementaren Faszination ihrer Konstruktion abbildet. Im technischen Bild verliert Natur nicht ihre Aura, im Gegenteil, die digitale Form gewinnt sie.